Seit 1779 mit der Berufung von Jakob Kammerer („der Alte“) als Lehrer gibt es offiziell Schule und Unterricht in Murg (Kernort), nachdem 1774 die Einrichtung von Schulen verordnet worden war. 1786 wurde in der Kirchstraße das erste Murger Schulgebäude („Haus Enderle“) errichtet. In den ersten Jahren fand Schule nur im Winterhalbjahr statt, ab 1795 richtete man auch die „Sommerschule“ ein. Seit 1796 war die Murger Schule als „Hauptschule“ eingestuft, denn es wurden neben den Murgern auch die Kinder aus Niederhof und Rhina unterrichtet. Später erreichten Niederhof (1817) und Rhina (1876) die schulische Selbstständigkeit.

Die bisherigen Räumlichkeiten genügten im Laufe der Zeit den wachsenden Schülerzahlen nicht mehr. So wurde in den Jahren 1828/1829 an der Hauptstraße ein kombiniertes Schul- und Rathaus („Altes Rathaus“) erbaut und bis 1912 von der Schule benutzt. Zunächst waren dort zwei Schulräume, ab 1882 drei untergebracht. Wegen der nach der Jahrhundertwende stark angestiegenen Schülerzahlen reichten die genannten Räumlichkeiten ab 1908 nicht mehr aus, und daher musste im „Hammer“ ein Schulraum in einem privaten Gebäude eingerichtet werden.

Das Problem der Schulraumnot war immer drängender geworden und nach langwierigen Beratungen von Gemeinderat, Bürgerausschuss und den zuständigen Institutionen wurde mit dem Beschluss des Baues eines neuen großen Schulhauses die teurere weitsichtige „große“ Lösung bevorzugt. Seit Ende Oktober 1912 wird nun in diesem dritten Murger Schulhaus, unserem Altbau, Unterricht erteilt. Für die damalige Zeit bedeutete der Bau (u.a. 12 Schulzimmer, Turnsaal, Badeanlage) eine riesige Investition, die der Bevölkerung große Opferbereitschaft abverlangte. Mit dem eindrucksvollen Gebäude ist auch der Begriff der „Volksschule“ verbunden. Seit Ende der sechziger bzw. Anfang der siebziger Jahre bis Mai 2004 führte die Schule die Bezeichnung „Grund- und Hauptschule Murg“, seither heißt sie „Murgtalschule“.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und zu Beginn der französischen Besatzungszeit wurde sie zum Lazarett und danach zum Ferienhaus für französische Schüler umfunktioniert. Der eigentliche Unterricht fand damals im St. Vinzentius-Haus statt.

Seit 1967, einerseits wiederum begründet durch die erhöhte Zahl an Schülern, andererseits durch neuere unterrichtliche Anforderungen, verfügt die Murgtalschule über den sogenannten Neubau, in dem neben fünf Klassenzimmern die Fachräume für Naturwissenschaften, Musik, Technik und Textiles Werken sowie seit Mitte der neunziger Jahre der Computerraum untergebracht sind.

Zentrum unserer Schule war, ist und bleibt der Altbau mit Lehrerzimmer, Sekretariat und Rektorat.

Die Fertigstellung der Murgtalhalle im Jahr 1976 versetzte die Schule auch in die Lage, im sportlichen Bereich beste Unterrichtsmöglichkeiten bieten zu können.

Seither, besonders in den letzten Jahren, wurde die Murgtalhalle sowohl innen wie außen saniert und auf den neuesten Stand gebracht, der Neubau mit einer starken Wärmedämmschicht, neuen Fenstern sowie einer neuen Farbgebung versehen und eine hauptsächlich mit Hackschnitzeln betriebene Heizanlage installiert, die nicht nur von der Schule genutzte Bauten versorgt. Auch im Inneren der Gebäude gab es größere Veränderungen. Räume wurden ausgebaut, renoviert und weitgehend neu ausgestattet (Gruppenräume im Altbau, großzügiger BK-Raum, Technikraum, Schulküche, HTW-Raum, Naturwissenschaftlicher Raum), Klassenzimmer- und Schülermobiliar beinahe vollständig erneuert, Flure und Treppenaufgänge des Altbaus modern gestaltet und die dortigen alten Fenster ersetzt. Alle Zimmer der Murgtalschule sind komplett vernetzt und die EDV-Ausstattung auf den neuesten Stand gebracht.

A. Brutsche

Quellen:
Schularchiv
Dr. Leopold Döbele, Geschichte von Murg am Hochrhein, 1959
Gemeinde Murg, Murg am Hochrhein, 1994




Zuletzt geändert: Montag, 27. Januar 2014, 16:08
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